The Chang’e 4 is landed – wie China in der Monderkundung neue Akzente setzt
Es ist ein historischer Erfolg für Chinas Raumfahrt. Am Donnerstag um 3.26 Uhr MEZ setzte die Mondsonde Chang’e 4 erfolgreich auf der Rückseite des Mondes auf – und damit gelang eine Premiere. Noch nie ist es vorher gelungen, ein Landegerät auf die Rückseite des Mondes zu steuern. Exakte Landeposition: am Aitken-Krater in der Nähe vom Südpol des Erdtrabanten, wie geplant, berichtet die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Schon zahlreiche Sonden verschiedener Weltraumnationen und zwölf US-Astronauten sind auf der Vorderseite des Mondes gelandet.Die nach der chinesischen Mondgöttin benannte Raumsonde Chang’e 4 war am 8. Dezember von der Erde gestartet und hatte dem Staatsfernsehen zufolge am 12. Dezember die Mondumlaufbahn erreicht.
Chang’e 4 funkte bereits erste Bilder. Ein Roboter soll nun die Umgebung erkunden. An Bord ist auch ein von Wissenschaftlern der Kieler Christian-Albrechts-Universität entwickeltes Strahlenmessgerät. Das Kieler Experiment soll mindestens ein Jahr lang die Strahlung und den Wassergehalt des Bodens messen und die Daten zur Erde schicken. Die Erkenntnisse daraus sollen helfen, zukünftige bemannte Mondmissionen vorzubereiten.
Die chinesischen Medien sind voll des Lobs, der Rest der Welt schaut mit Ehrfurcht zu. Und tatsächlich dürfen die Verantwortlichen in Peking stolz auf das Erreichte sein. Dass die Landung glatt vonstattengeht, war nicht selbstverständlich.
China verfolgt ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm, mit dem das Land nach und nach zur USA aufschließen will. Schon im kommenden Jahr könnte die Mission Chang’e 5 Mondgestein zur Erde bringen. Bis 2021 will Peking eine wiederverwertbare Trägerrakete entwickeln, die mehr Fracht transportieren kann als die Nasa und das private Raumfahrtunternehmen SpaceX. Nach den chinesischen Plänen soll dann bis 2030 erstmals ein Chinese auf dem Mond landen. In Planung sind auch der Bau einer chinesischen Raumstation und Flüge zum Mars.
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